Landesverband der Rassegeflügelzüchter Sachsen-Anhalt e.V.
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Liebe Züchterinnen und Züchter, Besucherinnen und Besucher dieser Seite. An dieser Stelle möchten wir Ihnen die Möglichkeit einräumen auch Beiträge zu veröffentlichen, die Ihnen am Herzen liegen, oder auf der Seele brennen.

 

Auch wenn der von Ihnen verfasste Text inhaltlich nicht immer mit unserer Meinung übereinstimmen muss, bieten wir Ihnen die Möglichkeit positives oder negatives hier öffentlich zu machen.

 

Beginnen möchten wir heute 6.9.2017 mit einem Brief von Hans Ferl zur Geschichte der schwarzen Italiener.

An dieser Stelle möchten wir auch Herrn Ferl danken für die Einreichung dieses Textes, den wir gern veröffentlichen mit diesen einleitenden Worten des Autors:

 

Als langjähriger Züchter schwarzer Italiener beobachte ich mit Sorge die Rückläufigkeit der großen Hühnerrassen.

In diesem Zusammenhang habe ich den nachfolgenden Beitrag erstellt, den ich Sie bitten möchte auf Ihrer Seite zu veröffentlichen.

 

Die geschichtliche Entwicklung der schwarzen Italiener

 

Zu allen Zeiten wurden Hühnerrassen nach Deutschland importiert, wobei der schwarze Farbenschlag des Italienerhuhns eine rein deutsche Züchtung ist.

Die schwarzen Italiener wurden aus dem wildfarbigen italienischen Landhuhn und aus den schwarzen Minorkas erzüchtet und erfreuten sich auf Grund guter Wirtschaftlichkeit großer Beliebtheit.

Der Sonderverein der schwarzen Italiener wurde laut Aufzeichnungen im Jahre 1895 in Magdeburg gegründet und zählt zu einem der ersten Zusammenschlüsse von Züchtern eines Italienerfarbenschlages auf deutschem Boden.

In den folgenden Jahren wurden in den einzelnen Landesteilen weitere SV gegründet.

Das Ziel der Züchtung bestand darin, die durch das schwarze Mantelgefieder genetisch bedingten pigmentierten dunklen Läufe und Augen, züchterisch so zu verändern, dass gelbe Läufe und orangerote Augen entstehen.

Um dieses Ziel züchterisch zu erreichen, wurde sich einer Hahnenzucht bedient, denn der 1,0 hat bei der Vererbung von Farbe, Zeichnung und Beinfarbe den Hennen gegenüber ein deutliches Übergewicht.

Jedoch hatte diese Methode den Nachteil, dass es zur Doppelung der Weißanteile besonders in den Nebensicheln der Hähne kam und zu einer hohen Ausfallrate nicht ausstellungsfähiger Tiere führte.

Nach dem 2.Weltkrieg wurde dies in der SZG (Spezialzuchtgemeinschaft) kontrovers diskutiert und man einigte sich als Festlegung auf ein Grau im Untergefieder beim 1,0. Zu einer Änderung des Zuchtstandards kam es jedoch erst im Jahr 2004.

Als weiteres Ziel in der schwarzen Italienerzucht wird ein käfergrüner Glanz gefordert, der sich aus der Lichtbrechung in Abhängigkeit von der genetisch bedingten Hornschichtstärke der Federn ergibt.

In der Vergangenheit wurden in Leipzig nicht selten bis zu 180 schwarze Italiener ausgestellt, was die Beliebtheit dieses Farbenschlags unterstrich.

Mit der Wiedervereinigung trafen die unterschiedlichen Auffassungen bzgl. der Zuchtstandard-Auslegung der Ost- und West-Vereine aufeinander, wobei rückblickend kritisch angemerkt werden muss, dass die Fachdiskussionen nicht immer auf Augenhöhe zwischen der SZG und den SV West stattgefunden haben. Letztlich hat sich die SZG aufgelöst, was zu einem starken Rückgang ostdeutscher Züchter der schwarzen Italiener führte.

Bereits zu diesem Zeitpunkt blickte ich auf eine nahezu 50jährige züchterische Tätigkeit zurück, der ich mich seit meinem 14. Lebensahr voller Leidenschaft widmete. Ich befürchtete, dass diese Entwicklung dem Hobby großen Schaden zufügt und wollte diesem Trend entgegen wirken. So bemühte ich mich, in Leipzig und Erfurt Zuchtfreunde für die Mitarbeit in einem SV Ost zu gewinnen, der dann auch am 28.05.2000 mit acht Züchtern in meiner Heimatstadt Schönebeck gegründet wurde.

Mit jährlich 2 Versammlungen, einer Tierbesprechung , einer Sonderschau und einer Weihnachtsfeier war der grobe Rahmen gesteckt.

Persönlich hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichen Auffassungen in Bezug auf die Bewertung der Beinfarbe zwischen SV Ost und SV West zu thematisieren.

So verfasste ich einen Artikel in der DGZ, in welchem darauf verwiesen wurde, dass die in den alten Bundesländern ausgestellte orange Beinfarbe im Widerspruch zum Zuchtstandard steht, in dem eindeutig gelbe Läufe gefordert wurden.

Des Weiteren verwies ich auf die hohe Ausfallrate ausstellungsfähiger Hähne in den alten Bundesländern als Folge dieser vom Standard abweichenden Vorgaben.

Damit verband ich die Hoffnung, auf möglichst breiter Ebene eine sachliche Diskussion ins Leben zu rufen in der die verschiedenen Argumente gegenseitig angehört und abgewogen werden, um letztlich einen für alle Züchter in Gesamtdeutschland zumutbaren Kompromiss zu finden.

In der Tat hat dieser Artikel eine Diskussion entfacht - jedoch nicht in der Form, wie ich es mir erhofft hatte.

Auf der folgenden Hauptversammlung des SV  in Eisenach bekam ich  die geballte Kritik einer aufgebrachten Züchtergemeinschaft dafür zu spüren, dass ich ohne Absprache und eigenverantwortlich meine Gedanken zu dem Thema veröffentlichte.

Da in dieser emotional aufgeladenen Atmosphäre keine sachliche Diskussion möglich war, lud ich am 20.08.2006  zu unserer Sommertagung des SV Ost in Schönwalde (Spreewald) ein, um die unterschiedlichen Standpunkte erneut zu diskutieren.

Zu den anwesenden Gästen zählte auch der Vorsitzende des Hauptvereins und SR Loh, der mit seinem sachlichen und deeskalierenden Auftreten eine großen Anteil daran hatte, dass diese Veranstaltung einen ausgesprochen positiven Verlauf nahm.

Bis zum Jahre 2007 konnte ich 22 Züchter für die Mitarbeit  im SV Ost gewinnen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass auch innerhalb eines Vereins unterschiedliche Standpunkte und Meinungen aufeinandertreffen. Sofern diese in einer sachlichen und fairen Art und Weise vorgetragen werden, sind diese als positiv zu sehen, da dabei auch gegenseitig Denkanstöße gegeben werden.

Leider war die Praxis eine Andere, in der Belanglosigkeiten ohne jeglichen Bezug zur Rassegeflügelzucht thematisiert wurden, was ich persönlich außerordentlich bedauerte.

 

Da ich bereits zu diesem Zeitpunkt hochgradig infarktgefährdet war, was sich leider auch wenige Monate später in einer schweren Bypass-Operation manifestierte,  zog ich mich zwangsläufig aus der aktiven Mitarbeit des SV zurück.

 

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existiert bundesweit kein einziger funktionierender Sonderverein der Schwarzen Italiener. Die Sondervereine Nord und West lösten sich auf, die Sondervereine Süd und Ost waren völlig konzeptlos, schlossen sich zwangsläufig dem SV der silberfarbigen Italiener an.

Nach 65 Jahren aktiver Zucht schwarzer Italiener muss ich mit großer Enttäuschung miterleben, wie mein Hobby in der Bedeutungslosigkeit verschwindet und wie ein über Jahrzehnte mühsam erarbeitetes Kulturgut unwiederbringlich verschwindet.  

 

Hans Ferl

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Zwerg-Orpington und Araucana bei S. Träbert

Einige Fotos von Tieren der MIRAMA 2019

1,0 Cröllwitzer Pute

1,1 Russische Gänse, grau

1,2 Brahma, weiß-blaucolumbia (AOC-Klasse)

1,1 Cochin, schwarz-weißgescheckt

1,0 Rheinländer, schwarz

0,1 Vorwerk

0,1 Bantam, orangehalsig

1,0 Chabos, gelb mit schwarzem Schwanz

0,1 Deutsche Zwerg-Wyandotte, weiß-schwarzcolumbia

1,0 Ungarische Riesentaube, schwarz-weißgescheckt

1,1 Deutsche Schnabelkuppige Trommeltaube, blau m. schwarzen Bd

0,1 Texaner, rotfahl-gehämmert

1,0 Soultzer Haube, blaugehämmert

0,1 Niederländische Schönheitsbrieftaube, blaufahl m. dunklen Binden

1,0 Wiener Tümmler, Kiebitz schwarz

Aquarelle

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